Was beschäftigt Mädchen und junge Frauen in der Schweiz? Elma (19) durfte anlässlich des internationalen Mädchentags und im Rahmen der Aktion #GirlsTakeover von Plan International Schweiz einen Tag lang das Amt des Nationalratspräsidenten «übernehmen». Doch auch darüber hinaus ist Elma politisch aktiv. KALEIO gewährt sie drei Einblicke in ihr politisches Engagement.
Was beschäftigt mich am meisten?
Die Stimmbeteiligung, insbesondere bei jungen Generationen, beschäftigt mich sehr. Denn heute nehmen nicht einmal die Hälfte der Stimmberechtigten ihre Stimme wahr. Das ist für unsere Demokratie ein Tiefpunkt! Denn dann können wir auch nicht von einer Mehrheit im Volk sprechen.
Wir stehen vor grossen politischen Herausforderungen, und hier braucht es alle. Wenn wir es nicht hinbekommen, dass die Stimmbeteiligung bei den jungen Generationen ansteigt, wird eine wichtige Stimme in der Politik nicht vertreten sein. Wir brauchen die Diversität in der Schweizer Politik. Nur dann können wir sicherstellen, dass wir alle auch miteinbeziehen. Schliesslich sind es auch die jungen Generationen, die mit den Entscheidungen am längsten leben müssen.
Dort bin ich politisch aktiv
Ich engagiere mich seit über drei Jahren in der Jugendpolitik. Seit zwei Jahren präsidiere ich die Nationale Eidgenössische Jugendsession, die jeweils im November im Nationalrat stattfindet, und vertrete ihre Vorstösse gegenüber dem Schweizer Parlament und gegenüber diversen Institutionen. In dieser Funktion sehe ich Jugendliche aus der ganzen Schweiz, deren Köpfe voller Ideen sind. Ich spüre bei den Diskussionen, wie sehr sich die Jugendlichen für politische Themen interessieren. Insbesondere wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Dabei stellt sich für mich auch immer mehr die Frage, wie wir nun noch mehr Jugendliche zur politischen Partizipation motivieren können.
Ich befasse mich zurzeit in meiner Maturaarbeit genau mit diesem Thema. In dieser Arbeit setze ich mich mit der Frage auseinander, ob es eine nationale Busse für Nichtpartizipation bräuchte, und beschäftige mich mit der politischen Bildung an Schulen.
Das möchte ich erreichen
Dieses Jahr durfte ich an der #GirlsTakeover-Aktion von Plan International Schweiz teilnehmen. Dabei durfte ich für einen Tag in die Rolle als «Höchste Schweizerin» von Nationalratspräsident Martin Candinas schlüpfen. Mit dieser Aktion möchte ich gemeinsam mit Plan International Schweiz Mädchen und junge Frauen dazu inspirieren und motivieren, Führungspositionen und politische Ämter anzustreben.
Ganz nach dem Motto: Mädchen schützen, stärken, fördern!
Es muss ein sicheres, inklusives Umfeld geschaffen werden, in der Mädchen «empowered» werden. Sie sollen Chancengleichheit auf allen Ebenen erhalten, um ein unabhängiges Leben führen zu können. Sie sollen gezielt gefördert und gehört werden und Führungsrollen übernehmen, um sich zu Entscheidungsträgerinnen zu entwickeln.
Ich möchte eine Welt sehen, in der Mädchen in den Korridoren der Macht, an Entscheidungstischen und in den Medien gehört werden. Wir sind stark – eben weil wir Frauen sind!
Jedes Jahr schlüpfen zum internationalen Weltmädchentag, dem 11. Oktober, Mädchen und junge Frauen weltweit in verschiedene Führungsrollen, in denen sie normalerweise nicht oder noch zu selten gesehen werden. Denn noch immer haben Mädchen nicht dieselben Chancen wie Jungen und sind Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert. Mit der #GirlsTakeover-Aktion setzt die globale Kinder- und Mädchenrechtsorganisation Plan International ein Zeichen für die Gleichberechtigung und für Mädchenrechte. Für die Aktion können sich jedes Jahr bis Ende August Mädchen zwischen 14 und 24 Jahren über Plan International Schweiz bewerben.
Wenn du deine eigene Stimme einbringen möchtest, kontaktiere uns unter: kaleio@kaleiomag.ch. Wir freuen uns darauf, von dir zu hören!
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