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Gefühle, die es sich zu kultivieren lohnt

Zärtlichkeit, Freude, Liebe, Dankbarkeit, Mitgefühl, Begeisterung – diese Emotionen sind wahre Schätze. Machen wir uns jeden Tag mit unserem Kind auf die Suche nach ihnen.

Was assoziieren wir mit Psychologie? Häufig fällt uns nur ein, dass sie sich mit den negativen Aspekten unseres Lebens beschäftigt. Und so war es zu ihren Anfängen tatsächlich. Bis heute beschäftigt sich die übergrosse Mehrheit der psychologischen Studien und Forschungen mit Störungen, Erkrankungen, Funktionsschwierigkeiten. Daher wissen wir zum Beispiel viel über Stress, Depressionen oder Angst.

Vergleichsweise jung ist die Entwicklung eines neuen Bereichs dieser Wissenschaft: die Positive Psychologie. Sie legt das Augenmerk auf das, was in unserem Leben positiv ist. Das bedeutet, es werden Faktoren untersucht, die die Grundlage für Wohlergehen, psychische Gesundheit, Zufriedenheit und das Gefühl von Glück sind. Die Positive Psychologie sucht nach dem, was die Menschen aufblühen und ihr natürliches Potenzial entfalten lässt. Und sie kann uns dazu inspirieren, die kostbarsten der Gefühle – die Schätze – in uns zu finden.

Warum lohnt es sich, «positive» Emotionen zu kultivieren?

Die herkömmliche Unterscheidung zwischen positiven und negativen Gefühlen kann irreführend sein und suggerieren, dass die einen Emotionen gut und die anderen schlecht sind. Dabei sind sie sie einfach ein Teil von uns, und jede ist wichtig, da sie eine wichtige Information ausdrückt. Als «negativ» beschriebene Emotionen (Angst, Wut, Frustration) signalisieren: «Hier stimmt etwas nicht! Flieh, kämpfe, tu etwas! Verändere etwas an der Situation, da du dich damit schlecht fühlst!» «Positive» Emotionen wie Freude oder Liebe sagen uns hingegen: «Bleib da, wo du bist. Diese Situation ist für dich gut.» So helfen uns «positive» und «negative» Emotionen, das anzustreben, was gut für uns ist, und das zu vermeiden, was uns schadet.

Obwohl es richtig ist, aus «negativen» Emotionen Kraft für Veränderungen zu schöpfen, kann sich das Aufrechterhalten und Verstärken dieser Emotionen gesundheitsschädigend auswirken. Wenn wir beispielsweise Angst verspüren, lassen wir häufig zu, dass wir uns die schlimmsten Szenarien ausmalen. Dann wird die Angst immer grösser, und das hilft uns ganz und gar nicht. Anders ist es mit «positiven» Emotionen: Wenn wir uns darauf konzentrieren, unterstützt das unsere Entwicklung und unser allgemeines Wohlergehen. Freude motiviert uns zum Beispiel zum Spielen, Grenzen zu erforschen und zu Kreativität. Liebe bringt uns den geliebten Personen näher, regt uns an, mit anderen zu interagieren, gemeinsam Zeit zu verbringen und Beziehungen zu festigen.

«Du bist wertvoll.» Aus: Kaleio Nr. 12: «Reichtum» (© Anna Kalisz).

Studien zeigen, dass «positive» Emotionen Menschen helfen, mit lang andauernden Stresssituationen zurechtzukommen. Gefühle wie Befriedigung, Freundschaft und Zufriedenheit stärken unsere psychische Widerstandsfähigkeit, unterstützen den konstruktiven Umgang mit schwierigen Situationen und helfen uns, nach unglücklichen Ereignissen wieder ein Gleichgewicht zu finden. Sie beeinflussen auch die körperliche und psychische Gesundheit. Personen, die in sich Gefühle wie Dankbarkeit kultivieren, erkranken seltener an Depressionen und sind häufiger zufrieden mit ihrem Leben.

Finde die Schätze!

Deswegen lohnt es sich, zusammen mit deinem Kind diese emotionalen Schätze zu suchen. Erinnert euch jeden Tag vor dem Einschlafen daran, was euch heute Gutes passiert ist und welche angenehmen Gefühle ihr verspürt habt.

Das können zum Beispiel sein: Zärtlichkeit * Liebe * Freundschaft * Freude * Dankbarkeit * Hoffnung * Begeisterung * Mitgefühl * Glück

Sprecht über den Wert dieser Emotionen. Dadurch könnt ihr sie im Alltag wertschätzen. Sie sorgen dafür, dass ihr Lust habt zu handeln, zusammen etwas Schönes zu unternehmen und anderen zu helfen. Dank dieser Gefühle fühlt ihr euch immer wieder gut, sicher, behaglich, fröhlich. Sie sind echte Schätze, die euch zu sehr reichen Menschen machen. Ihr könnt von ihnen zehren, für euch daraus schöpfen oder sie mit anderen teilen.

Es lohnt sich, das zu stärken, was in uns schön und gut ist. Wenn dich manchmal «dunkle Gedanken» überfallen, such deine eigenen Antworten, die ihnen entgegenwirken. Zum Beispiel: «Obwohl ich manchmal Fehler mache, bin ich ein guter Mensch.» Wenn du möchtest, dass dein Kind in schwierigen Momenten eine solche unterstützende Stimme hört, wiederhole ihm gegenüber immer wieder ähnliche positive Aussagen.

Bibliografie:

  • Lee Duckworth, A., Steen, T.A., Seligman, M.E.P., Positive Psychology in Clinical Practice, «Annual Review of Clinical Psychology», 2005, https://doi.org/10.1146/annurev.clinpsy.1.102803.144154 [abgerufen am: 12.12.2019]
  • Seligman, M.E.P., Steen, T.A., Park, N., Peterson, C., Positive psychology progress: empirical validation of interventions, «The American Psychologist», 2005, https://doi.org/10.1037/0003-066X.60.5.410 [abgerufen am: 12.12.2019]
  • Seligman, M., Optymizmu można się nauczyć, przeł. Aleksander Jankowski, Media Rodzina Poznań 2007 Strona Positive Psychology Center: https://ppc.sas.upenn.edu/ [abgerufen am: 12.12.2019]
  • Auftritt von Martin Seligman bei einem TED-Talk: https://www.youtube.com/watch?v=5CpLEOO5oyo [abgerufen am: 12.12.2019]

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